Ausstellung: Hans Staudinger in der Galerie Hilger

Am 14. Jänner dieses Jahres wäre Hans Staudinger 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gibt es nun in der Galerie Hilger eine Ausstellung mit dem Titel „Spuren im Raum – mit Arbeiten von 1960 bis 2000“. Eine beachtliche Auswahl aus dem Nachlass wurde zusammengestellt.

Aufgewachsen in St. Urban am Nordufer des Ossiacher Sees  in Kärnten, machte sich sein „Schreiben und Kritzeln“ schon in der Schule bemerkbar. Anfangs war er Autodidakt, dann besucht er die Malschule von Arnold Clementschitsch und beschäftigt sich mit kleinen, abstrakten, grau-schwarzen Arbeiten. Danach übersiedelt er nach Wien, verwendet größere Formate und Farben. In den 60er Jahren besucht er des öfteren Paris, beschäftigt sich mit dem Art Informel und der Kunst des Tachismus („tache“ fränzösisch und bedeutet Fleck). 1964 sorgt er mit einer Bilderverbrennung für einen Skandal. Sein Ausdruck „gegen die Ignoranz des Publikums“.

Er wird nicht nur Mitglied der Secession, er erhält unzählige Preise und auch den Professorentitel, das Goldene Ehrenzeichen der Stadt Wien, nimmt an einigen Biennalen teil ( Venedig 1956, Sao Paulo 1975, Tokio) und entwirft die Fenster für die Hiroshima-Kirche.

Den Schwerpunkt dieser Ausstellung bilden Papierarbeiten, neben acht dazugehängten Leinwänden. Abstrakt und doch nicht abstrakt, gibt es doch Wörter und Satzteile wie „malen in der Davidgasse“ (Staudinger hatte dort lange Zeit sein Atelier) oder Sigharting, OMI – MIO (das älteste Blatt der Arbeiten 1960)…

Staudinger definiert Abstrakte Kunst in seinem Manifest von 1960 so: „Abstrakte Kunst ist Handschrift, Farbe, Tanz, Spiel, Zeichen, Einfall, Wort Überfluss, Bewegung, Geschwindigkeit.“

http://www.hilger.at

Empfehlen möchte ich den sehr ausführlichen und humorvollen Artikel „Hans Staudinger: Das Papier wird ungeduldig!“ aus der Wiener Zeitung von Claudia Aigner (6.1.2023).

Unbedingt anschauen!

Liebe Grüße

Gabriele