Vergangene Woche besuchte ich die Generalprobe der Meistersinger in der Wiener Staatsoper. Dieses Werk gilt als Wagners längstes, zwei Pausen lockern jedoch die 5,5 Stunden auf.
Die Themen sind nicht neu, Liebe, Verlangen, Konkurrenz, Kunst und Handwerk… werden abgehandelt. Die Regie (Keith Warner), das Bühnenbild (Boris Kudlicka), das mächtige Staatsopernorchester (viel Blech, 8 Kontrabässe,…), der Dirigent (Philipp Jordan) und die Spitzenleistung der Sängerinnen (Hannah-Elisabeth Müller als Eva, Christina Bock als Magdalene) und Sänger (Michael Volle als Hans Sachs, Georg Zeppenfeld als Pogner, Wolfgang Koch als Beckmesser, Michael Laurenz als David) machen die Aufführung zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Die Regie verzichtet auf Selbstverwirklichung, auf Firlefanz und die Frage, ob modern oder traditionell stellt sich gar nicht, weil die Inszenierung einfach kurzweilig, professionell und zeitlos ist. Letztlich geht es um Qualität.
Wunderschöne Kostüme und ein stimmiges Bühnenbild machen das Geschehen nicht nur zum Ohren-. sondern auch zum Augenschmaus.
Beim Verfolgen des Librettos auf dem Monitor amüsierte mich die alte Sprache mit ihren zum Teil schon ausgestorbenen Wörtern, Phrasen und Satzstellungen.
Vom Sänger Georg Zeppenfeld gibt es den Ausspruch „Wenn der Sachs nicht gut ist, dann ist das Stück nicht zu retten“, ein Michael Volle bringt es zum Leuchten. Gratulation!
Resümee: Absolut empfehlenswert, hingehen (wenn man keine Wagnerallergie hat).
http://www.wiener-staatsoper.at
Ich wünsche allen einen guten Nikolaus-Tag!
Liebe Grüße, Gabriele